KunstTank 1.7

Unter dem Slogan „Tanke junge Kunst an alter Zapfsäule“ verwandelt sich die Tankstelle in Simplon Dorf in eine Mini-Galerie und bildet eine Brücke zwischen jungen Kunstschaffenden und der Bevölkerung.

weitere Informationen zum KunstTank erhalten sie hier: www.kunsttank.ch

Bisher haben folgende junge Künstler:innen im KunstTank ausgestellt:

Sabine Burchard

Sabine Burchard hat die Ehre, als erste Künstlerin in der Kunsttankstelle auszustellen. Sie sagt: «Im KunstTank 1.7 ist ein ‹Party-Kompost› zu sehen. Das ist eine mit Mustern beklebte Kiste, die im Tankhäuschen steht». In die Muster sind kleine Dinge eingearbeitet, die sich bewegen. Auf einer bedruckten Fläche sind alle beweglichen Dinge integriert. «Durch schnell wechselndes Licht in Rot, Grün, Blau beginnen sich kleine Würmchen, Bananen, Fische im ‹Kompost› zu bewegen. Es verrottet, bewegt sich und wuselt.» Als Betrachter kann man durch Gucklöcher in den «Party-Kompost» schauen und das alles bestaunen.

Im Restaurant Fletschhorn stellt Sabine Burchard auch drei Kunstdrucke aus. «Dabei geht es um Farbmischungen und wie sich eine Komposition verändern kann», erzählt Sabine Burchard. Inspiriert ist diese Kunst von der Natur. Schaut man abwechselnd durch rote, blaue und grüne Plexiglasscheiben auf die Kunstdrucke, werden zum Beispiel Vögel sichtbar, die bei einer andersfarbigen Plexiglasscheibe unsichtbar sind.“

 

Joana Fux

„Der Gratzug, die Gletscher, das ewige Eis. Alles Dinge, die zur Mystik des Wallis beitragen und mich sehr faszinieren. Diese Co-Existenz von Leben und Tod, von Ewigkeit und Vergänglichkeit, von absurder Schönheit und roher Gewalt, raubt mir zeitweise fast den Atem.“

Einmal mehr setzt sich Joana Fux mit ihren Wurzeln und den damit verbundenen Geschichten, Traditionen und Sagen auseinander. Mit ihrem Lieblingsmedium, der Fotografie, visualisiert sie die Einzigartigkeiten, Besonderheiten und Abstrusitäten ihrer Heimat.

Manuela Brügger

 

„Hallo & Buongiorno“

Was macht ein Dorf aus? In ihren Bildern und einer zentralen Skulptur spürt Manuela Brügger dem Alltag, den Menschen und der Geschichte des Bergdorfs nach. Persönliche Erinnerungen, Natur und Wandel verweben sich zu symbolhaften Momentaufnahmen – ein feines Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

 

Riccardo Troia

„Wenn Zitronen bluten“ – schon der Titel von Riccardo Troias Ausstellung weckt widersprüchliche Gefühle: Er verbindet das Bild südlicher Leichtigkeit mit Schmerz und Bruch. Troia führt uns in seinen Heimatort Sferracavallo bei Palermo, jedoch nicht mit nostalgischem Blick, sondern als suchender Beobachter. Seine Fotografien kreisen um Erinnerung, Nähe und Fremdheit, um das Spannungsfeld zwischen Vertrautem und Unheimlichem.

Er greift scheinbar Alltägliches auf – Landschaften, Menschen, Szenen – und durchbricht es mit Irritationen und Inszenierungen. So entstehen Bilder, die das Erinnerte mit dem Erspürten verweben und zeigen, dass Erinnerung lebendig bleibt, im Dialog mit der Gegenwart.

Trotz seiner Ausbildung an der ECAL überzeugt Troia bereits durch eine reife, klare Bildsprache: präzise, reduziert, doch vielschichtig. Seine Kunst anerkennt das Dunkle, verwandelt Schmerz und Bruch in Kraft. Die Ausstellung fordert dazu auf, Schönheit nicht nur im Licht, sondern auch im Riss zu sehen.

Helga Zumstein, Kuratorin KunstTank Simplon Dorf

Kapellenweg 4.0 Juni-Juli 2025

Das Projekt Kapellenweg 4.0 verfolgt das Ziel, Kunst, Kultur und Spiritualität auf innovative Weise zu verbinden. Entlang des Wallfahrtskreuzwegs von Raron nach Bürchen werden zehn Kapellen mit zeitgenössischen Kunstwerken bespielt, die in Dialog mit der Umgebung und der historischen Bedeutung der Kapellen treten. Die Teilnehmer:innen des Kapellenweges 2025 waren: Cornelia Egli, Gischig Esther, Elisabeth Fux-Mattig, Uwe Kampf, Pinaki, Schmid Carlo, Schmidt Jasha, Herbert Theler, Weina Venetz, Nicolas Witschi, Manuela Brügger und Helga Zumstein. Die Ausstellung wurde kuratiert von Esther Gischig.


Ausstellung Ecomuseum - Simplon Dorf

Die Ausstellung "senza confini - grenzenlos" präsentiert im Sommer 2024 eine facettenreiche Sammlung von Kunstwerken, geschaffen von professionellen Künstler:innen, die alle Mitglieder des Berufsverbands Visarte Wallis sind. 

Die Werke dieser Künstler:innen reflektieren auf vielfältige Weise Simplon Dorf, die dort lebenden Menschen, die Region sowie den Grenzübergang. 

Am Projekt beteiligt sind: Elisabeth Fux-Mattig, Renato Jordan, Pinaki, Carlo Schmidt, Jasha Schmidt, Valeria Triulzi, Rittiner Gomez und Helga Zumstein.


Bignik Valais Pur

Das Vorhaben ist ambitioniert: Ein kariertes Tuch schaffen, das so gross wie 120 Fussballfelder ist. Diese Fläche besteht aus exakt so vielen Elementen, wie das Wallis Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Mit der Walliser Ausgabe von BIGNIK der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin, welche das Konzept schon länger in der Ostschweiz umsetzen, werden rötliche & weissliche Tücher gesammelt und zusammengenäht. Im September 2024 hat die erste kollektiveTuchauslegung in Brig stattgefunden. Ziel war es, die Bevölkerung positiv zu irritieren und gleichzeitig einzubeziehen.

 

Von 2019-2022 gab es im Oberwallis eine Zuwanderung von ca 9`000 Menschen. Aktuell wohnen 119 Nationalitäten im Oberwallis.

TryART will mit Partnern daran arbeiten, eine vereinende Identifikation im Oberwallis zwischen den Zuzüger:innen und der einheimische Bevölkerung aktiv zu gestalten. 

 

Ziele des Projektes sind:

  1. Förderung der partizipativen Gestaltung der Zukunft des Oberwallis durch gemeinsame Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen.
  2. Schaffung eines attraktiven Lebensumfelds für alle Bewohner des Oberwallis 
  3. Unterstützung der Integration von Zuzügern in die Region durch Sensibilisierung für lokale Traditionen und Kultur sowie Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Neuankömmlingen und der ansässigen Bevölkerung.
  4. Ermöglichung eines bewussten Wandels in der Region, indem die Oberwalliser Bevölkerung für die Notwendigkeit von Veränderungen sensibilisiert und in den Prozess der Entwicklung und Umsetzung von Veränderungen aktiv eingebunden wird.
  5. Schaffung von symbolischen und gemeinschaftlichen Events durch Erstellen eines riesigen Picknick-Tuchs, bestehend aus einer Anzahl von Tüchern, die der Anzahl der Einwohner:innen  der Region entspricht, um Zusammengehörigkeit und Gemeinschaftssinn zu stärken und die Vielfalt der Bevölkerung zu feiern.

 

Wallis ins Herz genäht

Eindrücke aus den Sammel- Näh- und Auslegetagen


Kapellenweg 3.0 Juni-Juli 2024

An der Ausstellung des Kapellenweges 2024 waren die Künstler:innen Monica Perez-Albela, Joelle Allet, Elisabeth Fux-Mattig, Gustav Oggier, Pinaki, Carlo Schmidt, Jahsa Schmidt, Tanja Summermatter, Herbert Theler, Valeria Triulzi, Nicolas Witschi, Wilhelm Wernger und Vereny Wyss beteiligt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Helga Zumstein und Gischig Esther


Ausstellung Gstaad

TryART hat in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Anna Högl Fatyanova im Dezember 2023 die Ausstellung unter dem Titel «Vertikale Achse» im Studio Nägeli kuratiert und durchgeführt. Die Operative Leitung oblag Carlo Schmidt.

Folgende Künstler:innen aus dem Wallis oder mit Bezug zum Wallis waren an der Ausstellung beteiligt: Jahsha Schmidt, Jonas Wyssen, Badel/Sarbach-Jérémie Sarbach, Helga Zumstein, Carlo Schmidt, Pascal Seiler, Joc jon Josch-Jonathan Brantschen.

Kinder erklären Kunst

Mit “Kinder erklären Kunst” wollen wir Passanten zeigen, dass Kunst auch ausserhalb Galerien stattfindet. 

Statt Werke von professionell anerkannten Künstler/innen in einer klassischen Galerie zu zeigen, sollen sie in Form von tragbarer Kunst von Kindern der Schule Bratsch am 5. Oktober 2023 vom Thel/Leuk am Kreuzweg entlang hinunter bis zur Satellitenstation in Brentjong getragen werden.
Die Schulkinder der Schule Bratsch erläutern an jeder Station ihre Sicht auf je ein Kunstwerk.
Angekommen bei der Satellitenstation gibt es einen gemeinsamen Apéro, bei dem die Kleinkunst den Besitzer wechseln und in einer Tragetasche direkt heimgenommen werden kann. 

  • TragBAR bedeutet in diesem Zusammenhang
  • Die Werke der Künstler/innen passen jeweils in eine Einkaufstasche
  • Die Werke sind zu einem tragbaren Preis erwerblich
  • Die Werke können bei einem Kauf direkt in der Tragetasche mit nach Hause genommen

Rencontre en Art

 

Im Frühjahr 2024 präsentierte TryART eine Ausstellung mit fünf Künstlerinnen aus dem Wallis im renommierten Schloss St. Aubin im Kanton Freiburg.

Mit dabei waren Daniela Stöckli (Tiefdruck), Esther Gischig (Malerei/Kuriositäten), Elisabeth Fux Mattig (XXL-Formate), Weina Venetz (Fotografie) und Helga Zumstein (Malerei).

Die Ausstellung „Rencontre en ART“ bot den Künstlerinnen eine herausragende Plattform, ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren und förderte den kulturellen Austausch über Kantonsgrenzen hinweg.

Ein inspirierendes Treffen von Kunst, Vielfalt und Begegnung – ganz im Sinne von TryART.

Die Friedensgondel

Valeria Triulzi – Die Doppelmoral des Friedens

Seit Kriegsausbruch in der Ukraine bis heute

Valeria Triulzi beschäftigt sich mit der Widersprüchlichkeit des Friedens.

Sie sagt: „Wer Krieg für den Frieden führt, verfällt unweigerlich in eine Doppelmoral. Die Ukraine ist ein aktuelles Beispiel dafür.“

Für ihr Projekt «Friedensgondel» restaurierte sie eine alte Gondel aus Leukerbad. Auf einem offenen Fenster sitzt eine Friedenstaube – als Zeichen, offen für den Frieden zu bleiben.

Das Wort Frieden erscheint in allen vier Landessprachen der Schweiz.
Passantinnen und Passanten sind eingeladen, in der Gondel miteinander ins Gespräch zu kommen – streitfrei.

Die Friedensgondel soll im Wallis unterwegs bleiben, bis der Krieg in der Ukraine endet – als Mahnung, wie zerbrechlich Frieden ist.

bisherige Stationen:

Les Iles (Sion) – Vision d’ART

Schloss Leuk – Appetizer

Hangar Turtmann – unSICHTbar

Simplon Dorf - Ecomuseum

Gemeinde Brig-Glis und Naters, jeweils vor der Kirche

Zeughaus Kultur Glis


Kapellenweg 2.0 Juni-August 2023

Das Projekt Kapellenweg 2.0 verfolgt das Ziel, Kunst, Kultur und Spiritualität auf innovative Weise zu verbinden. Entlang des Wallfahrtskreuzwegs von Raron nach Bürchen werden zehn Kapellen mit zeitgenössischen Kunstwerken bespielt, die in Dialog mit der Umgebung und der historischen Bedeutung der Kapellen treten. Die Teilnehmer:innen des Kapellenweges 2023 waren: joelle Allet, Andrea Henzen, Hans, Johannes und Nikolaus Loretan, Carlo und Jasha Schmidt, Herbert Theler, Willhelm Wenger, Weina Venetz und Jonas Wyssen, Manuela Brügger und Helga Zumstein.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Helga Zumstein und Carlo Schmidt


120 Jahre SGBK

Eine Jubiläumsfeier, die auf einem Irrtum von Männern beruht

Im Schloss Leuk fand 2022 eine würdige Feier zum 120-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Gesellschaft bildender Künstlerinnen statt. Doch der Anlass begann mit einem Irrtum.

«Es ist ein Irrtum. Der Irrtum eines Mannes.» Mit diesen Worten eröffnete Arnold Steiner, Präsident der Stiftung Schloss Leuk, die 120-Jahr-Jubiläumsfeier der Schweizerischen Gesellschaft bildender Künstlerinnen, SGBK. Er schlug damit einen Bogen von den Anfängen der SGBK zum Schloss Leuk. Auch an den Mauern des Schlosses würden Irrtümer kleben, sagte Arnold Steiner. Sie seien entstanden durch männliche Arroganz und Irrsinn, welche zu Kriegen und Hexenprozessen geführt hätten. Opfer seien vor allem die Frauen gewesen. Seine Worte berührten die Anwesenden.

Die Gründungszeit der SGBK war geprägt vom Denken des Patriarchats, das kunstschaffende Frauen einschränkte. Frauen durften in der Schweiz nicht an Kunstschulen studieren, ihre Bilder wurden in Galerien so gut wie nie gezeigt. Die Gründung der SGBK 1902 kann als Protestaktion der Künstlerinnen verstanden werden. Denn ihnen blieb die Aufnahme in den Berufsverband ihrer männlichen Kollegen GSMBA (später Visarte) verwehrt. 120 Jahre später hat sich viel verändert.

Helga Zumstein zeigte sich erfreut über den grossen Publikumsaufmarsch. Die Kuratorin der Jubiläumsausstellung sagte: «Wir könnten über die Benachteiligung von Künstlerinnen lamentieren, aber heute ist nicht der Tag dafür.» Sie erklärte die Jubiläumsfeier zum Tag der Freundschaft unter Künstlerinnen und der verbindenden Freude an der Kunst. Und so wurde es auch gehalten.

Das Kernstück des Jubiläums war die dreimonatige Ausstellung mit 56 Künstlerinnen im Schloss Leuk. 

Kuratorin Helga Zumstein gab den Künstlerinnen kein übergeordnetes Thema vor. «Jede Künstlerin kann so an der Ausstellung zeigen, was ihr entspricht. Ich wollte niemanden in ein Korsett zwängen», sagt Helga Zumstein.

Oma Glozzjini

 

Zur Jubiläumsausstellung gehört auch das partizipative Häkelprojekt «Omas Glozzjini». Die Zinnen des Turms vom Schloss Leuk wurden während der Ausstellungsdauer mit sogenannten «Glozzjini» eingekleidet. Schon von Weitem war die textile Intervention sichtbar. Einzelpersonen, Gruppen, Altersheime und Institutionen waren daran gearbeitet. So gab es am Jubiläumsanlass rührende Szenen. Eine ältere Frau wurde bis zuoberst auf den Turm begleitet, weil sie unbedingt die «Glozzjini» sehen wollte, die sie gehäkelt hatte.

«Omas Glozzjini» könnte man als Sinnbild für die Jubiläumsausstellung schlechthin bezeichnen. Denn genau wie bei den Glozzjini ging es auch beim Ausstellungskonzept um das Miteinander, um das Ganze, zu dem jede einzelne Künstlerin etwas beigetragen hat.

Die Leitung des Projektes «Omas Glozzjini» oblag Elisabeth Fux Mattig und Manuela Brügger.