Laienmusiker:innen nehmen an Nähmaschinen Platz – nicht um Stoff zu fertigen, sondern um Rhythmus «zu nähen». Unter der Leitung des Dirigenten und Komponisten Beat Jaggy entsteht aus den surrenden Maschinen ein Grundpuls, der wie ein Herzschlag durch den Raum geht. Darüber entfalten zwei professionelle Musiker:innen ihre Melodien – ein Dialog aus präzisem Takt und freiem Spiel.

Im Inneren des Schlosses wird die Musik von einer großflächigen Videoinstallation begleitet: Fotografien und Projektionen, die an die Mauern strahlen, lassen Rilkes Welt in Licht und Farbe erscheinen.

Zwischen den musikalischen Passagen – bzw verwoben mit ihnen – werden Gedichte und Texte gelesen, die von Laien im Rahmen des Rilke-Jahres mit professionellen Kunstschaffenden verfasst wurden. So spricht Rilkes Geist nicht nur aus seinen eigenen Werken, sondern auch aus den Stimmen der Gegenwart.

Das Biezkonzert ist keine klassische Aufführung. Es ist ein gemeinsames Erlebnis aus Klang, Bild und Sprache – ein Fest des Mitwirkens, bei dem die Grenzen zwischen Publikum und Bühne, zwischen Handwerk und Kunst verschwimmen. Hier wird genäht, gespielt, gelesen, geschaut – und vor allem: gelauscht.